Genbanken

Ein anderer Schwerpunkt der wissenschaftlichen Aktivitäten des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück liegt in der Entwicklung eines Netzwerkes regionaler Genbanken für Wildpflanzen in Deutschland.
2003 wurde in unserem Botanischen Garten mit der Loki Schmidt - Genbank für Wildpflanzen deutschlandweit die erste offizielle Saatgutbank für einheimische Wildpflanzenarten im Beisein von Frau Hannelore (Loki) Schmidt eröffnet. Mit Mitteln des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums konnten über 80m³ große und auf -20ºC temperierte Tiefkühlräume gebaut werden, wodurch eine wichtige infrastrukturelle Voraussetzung für weitere nationale Genbankaktivitäten geschaffen wurde.
Im Jahr 2005 wurde mit Unterstützung der Niedersächsischen Wattenmeerstiftung eine Wissenschaftlerstelle finanziert, um Saatgut bedeutender bzw. bedrohter Wildpflanzenarten in den Naturräumen des Nordwestdeutschen Tieflands zu sammeln, zu erfassen und zu erhalten.
Seit 2009 fördert das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung die “Genbank für Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft (WEL)“. Mit drei weiteren Botanischen Gärten (Berlin, Regensburg, Karlsruhe) sowie der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe wird in dem WEL-Genbanknetzwerk deutschlandweit Saatgut von ca. 300 bedeutenden wildlebenden Verwandten unserer Nutzpflanzen nach einheitlichen Kriterien gesammelt. Das Saatgut wird nach internationalen Standards aufbereitet, gesichert und für Forschungzwecke bereitgestellt.
Die aus dem Botanischen Garten der Universität Osnabrück initiierten Genbankaktivitäten tragen im Rahmen nationaler Stategien wesentlich zum Schutz und zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei.